Zürcher Theater Spektakel

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Unreal Asia (3)

Uncanny Geographies

Die in Bangkok arbeitenden KuratorInnen Gridthiya Gaweewong und David Teh haben Hunderte asiatischer Kurzfilme gesichtet und diese unter dem Stichwort «Unreal Asia» zu einem mehrteiligen, thematisch gegliederten Programm zusammengestellt, das sie 2009 an den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen präsentierten. Ausgangspunkt ihrer kuratorischen Arbeit war die Frage: Gibt es in der asiatischen Ästhetik ein indigenes Gegenstück zum Realismus? Aus dem umfangreichen und hochspannenden Programm sind am Theater Spektakel drei Blöcke zu sehen. Programm 1: «Present Tense: State Fictions, Fictional States», 2: «Fabrications: The Theatre of Everyday Life», 3: «Uncanny Geographies». 

lrama hari Rhythm of a Day
Die Vielfalt der Speisen, die in Jakartas Gassen angeboten werden, kommt nicht auf leisen Füssen daher. Eine ungewöhnliche Klangkomposition der harten Arbeit eines Tages. Sie ist den Menschen gewidmet, die der Hauptstadt ihren wahren Klang verleihen.
(lndonesien 2008 | 9 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Steve Pillar Setiabudi)

Beyond the Light
Der Gitarrist und Musiklehrer Kyaw Kyaw ist von Geburt an blind. In «Beyond the Light» spricht er offen über sein Leben und die Wahrnehmung der Welt, die ihn umgibt. Er spricht über die Verzweiflung seiner jungen Jahre und wie die Gitarre ihn gerettet hat.
(Myanmar 2006 | 12 Min. | Beta SP, Farbe, Ton | Regie Myo Min Khin)

Guang yin Passing Time
Ein alter Mann schleicht zitternd vor einer riesigen Reklametafel entlang, auf der westliche Menschen in moderner Kleidung zu sehen sind und auf der ein neuer Lebensstil versprochen wird. Diese sich schnell wandelnde Stadt ist eine Fantasiehauptstadt geworden ‒ die Stadt der Erwartungen und Träume des modernen Lebens. Aber ist darin noch Platz für alte Männer?
(VR China 2007 | 6:30 Min. | DV, Farbe, stumm | Regie Manit Sriwanichpoom)

No School Today
Das Leben in Peking befindet sich im Wandel. Es ändert sich durch neue Arbeitsbedingungen und neue Wohnungsgrundrisse. Was wäre, wenn sich die Verhaltens- und Bewegungsregeln in einer der neuen, anonymen Wohnungen verändert hätten? Dieser Film ist ein gemeinsames Experiment von Cui Tao (der Pekinger Modern Dance Company) und dem zehnjährigen Zheng Chenggong (von der Dongcheng Sportschule).
(Deutschland 2005 | 12 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Antje Majewski)

The Street of Two Birds
Um ein Fremder zu sein, muss man kein Ausländer sein. Das kann in der eigenen Stadt oder sogar in der eigenen Familie passieren. Es handelt sich um eine Situation, in der man etwas anders wahrnimmt als die anderen. Dann handelt man auf eine für die anderen unerwartete Art und erlebt selbst eine unerwartete Reaktion.
(Thailand 2006 | 6 Min. | DV, Farbe und s/w, Ton | Regie
Sudsiri Pui-Ock)

Jalan tak ada ujung The Endless Step
Die spontane Stadtentwicklung zwingt die Gesellschaft dazu, ihre eigenen Stadtpläne, Strassennamen und Lebensräume zu entwerfen. Richtungen ändern sich. Anschriften sind nicht von Dauer. Es gibt keine sicheren Wege im Labyrinth der Stadt.
(lndonesien 2006 | 6:30 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Maulana Muhamad Pasha)

Evergreen
Ein Ort, an dem der Müll der nahen Städte landet. Es gibt Menschen, die überleben, indem sie Müll sammeln und streunende Hunde und Vögel einfangen. Gras wächst wild auf der verseuchten Erde sowie die lronie auf diesem seltsamen neuen Planeten, den die moderne Zivilisation geschaffen hat.
(lndonesien 2008 | 8:30 Min., DV, Farbe, Ton | Regie
Muhammad Akbar)

Again and Again
Das Leben ist wie ein Kreis. Wenn wir sterben, werden wir in andere Leben wiedergeboren, einige als Mensch, andere als Tier. Unser Leben hört nicht auf. ln derselben Weise wird Glas wiederaufbereitet und erhält neue Formen. Dieser Film lehnt sich an ein Gedicht des Filmemachers an, inspiriert durch Buddha, nach dessen Lehre das menschliche Leben zyklisch ist.
(Myanmar 2005 | 11:30 Min. | Beta SP, Farbe, Ton | Regie The Maw Naing)

Kolam Pool
«‹Pool› ist das berührende Porträt einer Gemeinschaft, die versucht, nach dem verheerenden Tsunami, der 2004 die Welt schockierte, sich neu aufzubauen und zu gesunden. Das Titel gebende Schwimmbad ist ein Behelfsbecken, in dem die Kinder des indonesischen Aceh darin unterstützt werden, sich trotz der Verluste, die sie während des Tsunamis erlitten haben, ihrer Angst vor dem Wasser zu stellen und wieder schwimmen zu lernen.»
(Andrea Picard)
(Kanada/Malaysia 2007 | 13', Beta SP, Farbe, Ton | Regie
Chris Chong Chan Fui)

  • Kurzfilme aus Asien
  • Sprache

    Diverse asiatische Sprachen, mit englischen Untertiteln

  • Dauer

    1:30 Std. (zwei Vorführungen pro Abend)

  • Einlass

    jederzeit möglich, Eintritt frei

  • Texte

    Gridthiya Gaweewong und David Teh. © Katalog der 55. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

  • Dank

    Die Veranstaltungen im Haus am See werden unterstützt vom Migros-Kulturprozent und von der Ernst Göhner Stiftung.

Uncanny Geographies