Zürcher Theater Spektakel

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Unreal Asia (2)

Fabrications: The Theatre of Everyday Life

Die in Bangkok arbeitenden KuratorInnen Gridthiya Gaweewong und David Teh haben Hunderte asiatischer Kurzfilme gesichtet und diese unter dem Stichwort «Unreal Asia» zu einem mehrteiligen, thematisch gegliederten Programm zusammengestellt, das sie 2009 an den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen präsentierten. Ausgangspunkt ihrer kuratorischen Arbeit war die Frage: Gibt es in der asiatischen Ästhetik ein indigenes Gegenstück zum Realismus? Aus dem umfangreichen und hochspannenden Programm sind am Theater Spektakel drei Blöcke zu sehen. Programm 1: «Present Tense: State Fictions, Fictional States», 2: «Fabrications: The Theatre of Everyday Life», 3: «Uncanny Geographies». 

Daow song duang The Two Planets Series
Als ich von der lnnenstadt von Chiang Mai in die Vororte zog, sah ich mich von zwei Dingen umgeben: Kunst, die ewig ist, und dem Leben der anderen: geboren, von Schmerzen gequält, schnell sterbend. lch habe sie zusammen gebracht. Thaibauern nähern sich moderner europäischer Kunst ‒ so weit entfernt von ihren eigenen Erfahrungen ‒ mit so viel gutem Willen und guter Absicht.
(Thailand 2008 | 17 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Araya Rasdjarmrearnsook)

The Phi Ta Khon Project
Dieser Film wurde in Dansai, einer Kleinstadt im Norden Thailands, während des «Phi Ta Khon»-Festes gedreht, was übersetzt «die Geister folgen den Menschen» heisst. «Phi Ta Khon» vereint animistische, brahmanische und buddhistische Traditionen, die die Bindung zwischen den Toten und den Lebenden zum Ausdruck bringen, zwischen der Fruchtbarkeit von Land und Menschen, zwischen der Gemeinde und ihrer von Geistern heimgesuchten natürlichen Welt.
(Australien/Thailand 2009 | 12 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Alex Kershaw)

Wan tee yao nan The Longest Day
«Wan tee yao nan» ist eine sehr bewegende Arbeit über eine ältere Frau, die das tägliche Einerlei ‒ schlafen, herumsitzen, essen ‒ langweilt und die ihre Kinder vermisst, die weggezogen sind. Der einzige Lichtblick ist der Besuch einer anderen älteren Frau und die Gesellschaft einer orangefarbenen Katze. Die alte Frau wünscht sich nichts mehr, als im Schlaf zu sterben.
(Thailand 2005 | 13 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Uruphong Raksasad)

Salat
«Salat» umfasst verschiedene Momentaufnahmen des Stadtlebens und stellt Bilder von Liebe, Freundschaft und alltäglicher Erfahrung nebeneinander. Von Strassenkindern, die ein Eis geniessen, bis zu einer Elegie über den portugiesischen Fussballer Miklos Feher (1979‒2004) sinniert der Erzähler über Hoffnung und die Beständigkeit des Geistes vor dem Hintergrund einer Beziehung, die leise zu Ende gegangen ist.
(Philippinen 2004 | 12 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
John Torres)

Morakot Emerald
Morakot ist ein halb verfallenes, geschlossenes Hotel im Herzen von Bangkok, das in den 1980ern ‒ einer Zeit, in der Thailand einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte und Kambodschaner nach der vietnamesischen lnvasion in die thailändischen Flüchtlingslager strömten ‒ eröffnet wurde. Als dann 1997 die Finanzkrise in Ostasien einbrach, wurden viele Träume zerschlagen. Heute lasten diese Erinnerungen auf Morakot.
(Thailand 2007 | 12 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Apichatpong Weerasethakul

Tugas karya akhir The First Nation 0n Mars
Der Film folgt den Astronauten eines Landes, denen es gelingt, sicher auf dem Mars zu landen. Stolz verkünden sie die Nachricht ihres Erfolgs in der ganzen Welt. Doch nach einer langen Erkundung des Planeten finden sie etwas, das sie bestürzt und erniedrigt. Diese Entdeckung lässt ihren Stolz zu Scham werden.
(lndonesien 2008 | 8:30 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Nala Satmowi Atmowiloto)

Aman Suluke, canim Sulukule Oh Sulukule, Darling Sulukule
«Anan Sulukule, canin Sulukule» wurde über mehrere Monate in einer Roma-Gemeinschaft in Sulukule, einem Bezirk lstanbuls gedreht. Der Stadtrat dort begann, das Viertel unter dem Motto «Stadterneuerung» abzureissen. Die Zukunft ist ungewiss. Der Kurzfilm handelt von Kindern und Jugendlichen aus Sulukule, Kindheitsfreuden und dem Wunsch, frei zu sein.
(Malaysia/Türkei 2007 | 14 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie
Wong Hoy Cheong)

  • Kurzfilme aus Asien
  • Sprache

    Diverse asiatische Sprachen, mit englischen Untertiteln

  • Dauer

    1:30 Std. (zwei Vorführungen pro Abend)

  • Einlass

    jederzeit möglich, Eintritt frei

  • Texte

    Gridthiya Gaweewong und David Teh. © Katalog der 55. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

  • Dank

    Die Veranstaltungen im Haus am See werden unterstützt vom Migros-Kulturprozent und von der Ernst Göhner Stiftung.

Fabrications: The Theatre of Everyday Life