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Unreal Asia (1)
Present Tense: State Fictions, Fictional States
Die in Bangkok arbeitenden KuratorInnen Gridthiya Gaweewong und David Teh haben Hunderte asiatischer Kurzfilme gesichtet und diese unter dem Stichwort «Unreal Asia» zu einem mehrteiligen, thematisch gegliederten Programm zusammengestellt, das sie 2009 an den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen präsentierten. Ausgangspunkt ihrer kuratorischen Arbeit war die Frage: Gibt es in der asiatischen Ästhetik ein indigenes Gegenstück zum Realismus? Aus dem umfangreichen und hochspannenden Programm sind am Theater Spektakel drei Blöcke zu sehen.
Bongseng
Gitterstäbe, Mauern, Entfernungen existieren für uns eigentlich nicht. Hinter Gittern kommunizieren wir im Stillen, heimlich.
(Indonesien 2006 | 5 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie Patrick, Armando, Andri, Yuwono, Triyono)
Bertemu Jen Meet Jen
«Das Leben hat mir Zeit geschenkt. Doch ich habe diese Zeit nie darauf verwendet, wirklich zu leben.» Jen ist ein normaler Typ mit grossen Träumen und Hoffnungen. Doch die Zeit ist an ihm vorübergegangen. Viel ist passiert. Was hat Jen in den letzten zehn Jahren getan? Die politischen Veränderungen haben Jens Leben nicht wesentlich verändert. Was damals geschehen ist, war für ihn nur ein sehr lebendiger Traum.
(Indonesien 2008 | 16:30 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie Hafiz)
Utama ‒ Every Name in History ls I
In der indigenen malaiischen Sprache bedeutet «Singa» Löwe, während «pore» von dem Wort «pura», Stadt, abgeleitet ist. Offiziell wurde Singapur 1819 von Sir Thomas Stamford Raffles als Teil des britischen Kolonialreiches gegründet. Wenig ist dagegen über den vorkolonialen Gründer Sang Nila Utama bekannt, diesen «ersten» König der Malaien, der Singapur seinen Namen gab, nachdem er an dessen Küste einem Löwen begegnet war.
(Singapur 2003 | 23 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie Ho Tzu Nyen)
2476 Constitution Ceremony
Dies ist ein Amateurvideo des Prinzen Purachtra von Kambangpejara (1880‒1935), des Bruders von König Prachadhipok, des letzten absolutistischen Herrschers von Siam, aus dem Jahre 1932, als die absolute Monarchie durch die konstitutionelle Monarchie ersetzt und am 10. Dezember eine Verfassung verabschiedet wurde. Der Film bezeugt die von der demokratischen Regierung organisierten Feierlichkeiten und Teilnehmer, die ihre dekorierten Wagen zur Feier des Ereignisses entsandten.
(Thailand 1933 | 6', DV s/w, ohne Ton | Regie Anonym / aus dem Thai National Film Archive)
Kalawang Rust
«Kalawang» ist in einem experimentellen Filmworkshop mit dem Titel «Found Footages» entstanden. Das Ziel war Schnittabfälle aus heute nicht mehr existierenden Filmfirmen zu finden, dieses Material zu sichten und dann anhand der vorhandenen Bilder ein Konzept/eine Geschichte zu entwerfen.
(Philippinen 1990 | 6:30 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie Cesar Hernando, Eli Guieb III, Jimbo Albano)
Unidentified Vietnam No. 18
Inspiriert durch Filme aus dem Archiv der Library of Congress aus den 1960ern untersucht «Unidentified Vietnam No. 18» die belastete Beziehung zwischen Vietnam und den USA, zwischen Nationenbildung und Demokratie, Geschichte und Propaganda. Verortet in der Gegenwart untersuchen und bewohnen die Filmschaffenden sogar die Vergangenheit, indem sie propagandistische Gesten wiederbeleben.
(Kanada/USA 2007 | 30 Min. | 16 mm, Farbe und s/w, Ton | Regie Lin + Lam)
Direct Action
Eine Flagge auf den Kopf zu stellen ist neben dem Verbrennen derselben eine Art der Fahnenverunglimpfung, auf die Protestierende in Ländern der Dritten Welt gewöhnlich zurückgreifen, wenn sie ihren Hass auf die Politik feindlicher Länder ausdrücken wollen. Andererseits weist diese auf den Kopf gestellte Flagge aber auch auf die Not im eigenen Land hin.
(Indonesien 2007 | 2:30 Min. | DV, Farbe, Ton | Regie Muhammad Akbar)
- Kurzfilme aus Asien
- Sprache
Diverse asiatische Sprachen, mit englischen Untertiteln
- Dauer
1:30 Std. (zwei Vorführungen pro Abend)
- Einlass
jederzeit möglich, Eintritt frei
- Texte
Gridthiya Gaweewong und David Teh. © Katalog der 55. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen
- DANK
Die Veranstaltungen im Haus am See werden unterstützt vom Migros-Kulturprozent und von der Ernst Göhner Stiftung.