Zürcher Theater Spektakel

Der 52-jährige Videokünstler, Bildhauer und Regisseur Wang Jianwei, dessen Werke an internationalen Kunstausstellungen wie der Documenta (1997) oder der Biennale von Venedig (2003) ebenso gezeigt werden wie an renommierten Theaterfestivals auf der ganzen Welt, setzt sich in seinen Arbeiten intensiv mit den individuellen und kollektiven Auswirkungen der rasanten Veränderungen im neuen China auseinander. In Zürich zeigt er als Europa-Premiere seine neuste Video-Performance, die vom Theater Spektakel und dem Festival Culturescapes 2010 koproduziert und im August 2010 in Peking uraufgeführt wird. Ausgehend von dem Gedanken des Psychoanalytikers Lacan, dass das Reale, das Symbolische und das Imaginäre eine unauflösliche Einheit bilden, innerhalb derer sich die Psyche konstituiert, greift Wang darin die reale Geschichte einer chinesischen Kleinfamilie auf, die vom Land in die Stadt zieht. Der Sohn erliegt der für ihn neuen Welt von Internet und Computerspielen so sehr, dass er nicht mehr zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden vermag.